Bechtum: La Educacion no se vende, se defiende
Alexandra Bechtum: „La Educacion no se vende, se defiende“: Der Kampf um Bildung im post-autoritären Chile (FJ SB 4/2016, S. 54-59)
In Chile protestieren seit 2011 hunderttausende Studierende für eine bessere und kostenfreie Bildung. Während sich die Forderungen der Studierenden zu Beginn der Demonstrationen noch auf strukturelle Reformen des Bildungssystems beschränkten, wurden im weiteren Verlauf Rufe nach umfassenderen politischen und sozioökonomischen Veränderungen laut, mit denen zugleich politische Macht- und Verteilungsverhältnisse fundamental hinterfragt wurden. Dieser Beitrag geht der Frage nach, wie die chilenischen Bildungsproteste ihre gesamtgesellschaftliche Bedeutung entfalten konnten. Anhand von post-liberalen Ansätzen der Demokratietheorie wird aufgezeigt, dass die Studierenden mit ihren Protesten die politische Arena erweitern, wobei sie dem Charakter der chilenischen Demokratie diametral entgegenstehen. Ferner wird diskutiert, wie die Studierenden die Kritik am Bildungssystem als gesamtgesellschaftliches Problem konstruieren und auf diese Weise die Kontingenz gesellschaftlicher und politischer Problemlagen sichtbar machen.
