Wenn die Fälle der “Informanten” Snowden, Manning und Swartz etwas gezeigt haben, dann ist es, dass die Herrschaft über Information auch die Beherrschung von Ideen und globalen Strategien bedeutet. Noch nie war Information so wichtig wie heute – und noch nie war sie für so viele zugänglich. “In-formare” bedeutet wörtlich “Ein-bilden”. Genau das ist, was mit dem Aufstieg der Information zu universaler Bedeutung in allen Bereichen, weit über das Politische hinaus, geschieht: Die Zukunft der Einbildung wird zunehmend von den Praktiken der Information abhängig sein. Das ist sowohl metaphorisch wie wörtlich zu verstehen.
Autor: Roland Benedikter, Europäischer Stiftungsprofessor für multidisziplinäre Politikanalyse und Politische Antizipation in residence an der Universität von Kalifornien in Santa Barbara, 2009-13 auch Visiting Scholar an der Stanford University. Regierungsberater am Poto-mac Institute Washington DC und Trustee der Toynbee Prize Foundation Boston. Vorlesungen in Asien, USA und Europa, Mitarbeiter am Pentagon White Paper über die Militarisierung der Neurotechnologie, Publikationen in führenden Fachzeitschriften wie Foreign Affairs, The National Interest und Blätter für deutsche und internationale Politik, Kommentare in den Tageszeitungen Die Welt, Der Standard, Frankfurter Rundschau, Die Presse.
Supplement zu FJ SB 2013/HEFT2